Ausstellung & gemeinschaftliche Produktion


Mit der Einladung zur Herstellung von '"Terra Preta" und der Präsentation des "Teweler Stieltischs" startet der Kunstverein Springhornhof am kommenden Samstag, dem 25. März um 16 Uhr mit dem Projekt VORRAT  AUSTAUSCH  FABRIKATION der Künstleinnen Gruppe Myvillages (Kathrin Böhm, Wapke Feenstra, Antje Schiffers).

Seit einigen Jahren betreibt Myvillages im Springhornhof die einzige permanenten Filiale ihres „International Village Shop“. Die Produkte in diesem Internationalen Dorfladen werden mit Komitees aus Dörfern in aller Welt erdacht und produziert.

Als „Terra Preta“ (Schwarze Erde) bezeichnet man einen legendär fruchtbaren Boden im Amazonasgebiet. Entstanden ist er durch Jahrhunderte der Anreicherung des Bodens mit einem fermentierten Gemisch aus Pflanzenresten, Dung, Fäkalien und Kohle aus den Herdstellen der Urwaldbewohner. Der Boden in der Lüneburger Heide ist sehr nährstoffarm, deshalb soll die begehrte anthropogene Terra Preta für das Sortiment des Dorfladens selbst hergestellt werden. Thomas Sprenger zeigt, wie es geht und kocht Espresso auf dem Ofen. Praktische Hilfe beim Befüllen des Ofens und Mischen der Zutaten ist erwünscht!

Anschliessend werden Drinks am ersten „Teweler Stieltisch“ serviert. Seit 2021 hat ein Produktfindungskomitee im Neuenkirchener Nachbarort Tewel mit Künstlerin Antje Schiffers und dem Produktdesigner Michael Lehner über ein eigenes Dorfladenprodukt beraten. Einig war man sich, dass es etwas sein sollte, das den guten Zusammenhalt im Dorf symbolisiert und in der ortsansässigen Stielfabrik hergestellt werden kann. 

In der von Antje Schiffers gestalteten Rauminstallation VORRAT  AUSTAUSCH  FABRIKATION  werden Materialien, Prototypen, Zwischenzustände und Unfertiges versammelt. Nebenan geht es ins Produktarchiv, in dem man zahlreiche mittlerweile vergriffene Dorfladenprodukte sowie Filme über ihre Entstehung, die Dörfer aus denen sie stammten und die Menschen, die sie erdacht haben, anschauen kann.  

Die Ausstellung ist ein „work in progress“, das sich nach und nach verändern wird. Um das Warenlager des Dorfladens zu füllen und den Austausch zu vertiefen lädt der Kunstverein bis Ende Juni immer wieder dazu ein, frühere Dorfladenprodukte, wie den „Weitfligenden Pfeil“ aus der Schweiz, oder die „Melonenschürze“ aus Ungarn, gemeinschaftlich weiterzuentwickeln, sich Kenntnisse aus anderen Dörfern anzueignen, die notwendige Handwerkstechniken zu lernen und sich über Rohstoffe, translokale Verbindungen und den Wert von Arbeit auszutauschen.

Das aktuelle Programm findet man auf  springhornhof.de.
Darüber hinaus werden Gäste aus den Niederlanden und Belarus erwartet. 

Dieses Projekt wurde ermöglicht durch den Kunstfonds Bonn und NEUSTART KULTUR sowie den Lüneburgischen Landschaftsverband

Ausstellung
25. März – 10. April geöffnet nach Vereinbarung
11. April – 25. Juni täglich ausser Mo 14 – 17 Uhr